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PP Rohr & Formteile

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PP-Rohr und Formteile – das System der Wahl für Abwasserleitungen

Seit sie 1983 vorgestellt wurden, verbreiteten sich PP-Rohre schneller als jedes andere Material im Rohrleitungsbau. Das ist auch kein Wunder, denn Polypropylen hat eine ganze Reihe von Vorteilen, die es zum idealen Werkstoff für Rohre zum Beispiel in Hausinstallationen machen. Besonders die einfache Verarbeitung bei gleichzeitig hoher Stabilität und Temperaturbeständigkeit stechen hervor. Informieren Sie sich hier über die Eigenschaften und Einsatzbereiche von Rohren aus Polypropylen!

Kunststoffrohre – Einsatzbereiche

Rohre aus dem Kunststoff PVC haben den gravierenden Nachteil, dass sie nicht temperaturbeständig sind. Sie können deswegen nur für öffentliche Trinkwasser- und Abwasserleitungen im Erdreich (Kanalgrundrohre) eingesetzt werden, nicht aber für Abwasserleitungen in der Hausinstallation – PP-Rohre hingegen schon. Neben dem Vorteil der Temperaturbeständigkeit sind diese wesentlich korrosionsbeständiger als Leitungen aus Kupfer oder verzinktem Stahl. Die glatte Oberfläche sorgt zudem dafür, dass sich kaum Ablagerungen bilden. Deswegen werden Rohre aus Polypropylen auch zunehmend als Trinkwasserrohre eingesetzt und lösen Metallrohre in diesem Bereich ab.

Eigenschaften und Vorteile von Polypropylen

Rohre aus Polypropylen sind nicht nur mechanisch stabil und korrosionsbeständig, sondern enthalten auch keine potentiell gesundheitsschädlichen Stoffe, die sich bei höheren Temperaturen aus dem Rohr lösen und ins Wasser übergehen könnten. Dies macht sie ideal für die Trinkwasser-Hausinstallation. Sie lassen sich außerdem sehr gut verschweißen, was für eine absolut dichte und sehr langlebige Verbindung sorgt. Im Vergleich zu Metallrohren dämpfen sie Schall weitaus besser. Dadurch werden störende Fließgeräusche gemindert. Polypropylen kann zudem durch Einschmelzen vollständig wiederverwertet werden und ist somit ein besonders umweltfreundliches Material.

Einsatzbereiche für PP-Rohre

Rohre aus Polypropylen können grundsätzlich überall in der Hausinstallation verlegt werden – sowohl direkt am Hausanschluss als auch auf den letzten Metern zum Wasserhahn. Abhängig vom anliegenden Druck halten die Rohre bis zu 70°C dauerhaft aus. Sie können dabei häufig mit einer Lebensdauer von über 50 Jahren rechnen. Auch in der Heizungsinstallation, zum Beispiel für Fußbodenheizungen oder für den Anschluss von Radiatorheizkörpern, sind PP-Rohre einsetzbar.

PP-Rohre – Verarbeitungshinweise

Das Verlegen von Kunststoffrohren ist verhältnismäßig einfach, allerdings gibt es einige Dinge zu beachten. An Werkzeug genügen eine Säge mit feiner Zahnung, beispielsweise eine Eisensäge oder eine Feinsäge, sowie Schleifpapier und eine Feile. Für die Befestigung der Leitungen mittels Rohrschellen kann zudem eine Schlagbohrmaschine nötig werden. Wenn Sie die Rohre auf die passende Länge kürzen, empfiehlt es sich, sowohl die Außen- als auch die Innenkanten mit der Feile abzuschrägen. Dies ist auch an den Enden kommerzieller Rohre der Fall. Die Abschrägung außen sorgt dafür, dass sich das Rohr leichter in die Muffe schieben lässt, während die innere Abschrägung verhindert, dass Schmutzteilchen an den Innenkanten hängen bleiben.

Bei der Verlegung der Rohre müssen Sie außerdem beachten, dass sich diese bei Temperaturänderungen ausdehnen beziehungsweise zusammenziehen. Wenn Sie die Rohre mit Steckmuffen verbinden, müssen Sie ihnen den nötigen Spielraum (etwa 1cm) dafür lassen. Dies lässt sich am einfachsten erreichen, indem man das Rohr zunächst vollständig in die Steckmuffe schiebt, die Kante der Muffe markiert und dann das Rohr herauszieht, bis der gewünschte Abstand zwischen Markierung und Muffe erreicht ist.

Bei Abflussrohren muss auch das richtige Gefälle beachtet werden. Werden die Rohre ohne oder mit einem zu kleinen Gefälle verlegt, setzen sich Feststoffe im Rohr ab und können vom Wasser nicht weitertransportiert werden. Bei einem zu großen Gefälle entsteht eine ähnliche Problematik. Hierbei liegt dir Ursache darin, dass das Wasser über die Ablagerungen hinweg schießt, ohne sie zu erfassen. In der Regel empfiehlt sich ein Gefälle von einem Prozent.

Verschweißen von PP-Rohren

Statt der Verbindung mit Steckmuffen können PP-Rohre auch verschweißt werden. Gegenüber Steckverbindungen hat diese Methode den Vorteil, dass fachgerecht ausgeführte Verschweißungen absolut dicht sind und auch nicht mit der Zeit undicht werden. Außerdem können sie nicht ungewollt auseinanderrutschen. Allerdings ist diese Methode deutlich aufwendiger und erfordert spezielle Geräte. Zudem kann eine Schweißverbindung nur gelöst werden, indem man das Rohr beziehungsweise das Formteil durchschneidet.

Es gibt drei verschiedene Schweißtechnologien für Kunststoffrohre: Heizwendelschweißen, Heizelement-Muffenschweißen und Heizelement-Stumpfschweißen. Beim Heizwendelschweißen kommt eine spezielle Kunststoffmuffe zum Einsatz, in der ein Heizdraht eingebettet ist. Diese verbleibt nach dem Schweißen als Verbindungselement an den Rohren. Beim Heizelement-Muffenschweißen wird ein spezielles Heizgerät verwendet, das bei Rohren die Außenfläche und bei Muffen die Innenfläche erwärmt. Sobald der Kunststoff zäh wird, werden Rohr und Muffe vom Gerät genommen und sofort zusammengeschoben. Das Heizelement-Stumpfschweißen ist ein ähnliches Verfahren, mit dem Unterschied, dass dabei die Rohrenden mittels einer Heizplatte erhitzt werden. Sobald der Kunststoff weich wird und sich durch den Anpressdruck ein Wulst bildet, wird die Heizplatte entfernt und die Rohre aneinandergedrückt.

Das Verschweißen von PP-Rohren stellt generell eine recht anspruchsvolle Aufgabe dar. Neben den benötigten Spezialgeräten ist auch erhebliches Fachwissen erforderlich, da eine fehlerhafte Verschweißung zu Materialfehlern bis hin zum Bruch der Schweißverbindung führen kann. Zudem lassen Schweißverbindungen keinen Raum für die Längenausdehnung. Dies muss bei der Planung des Leitungsverlaufs anderweitig ausgeglichen werden. Bevor Sie sich für das Schweißen als Verbindungstechnik entscheiden, sollten Sie deshalb unbedingt einen Fachmann zu Rate ziehen.