Arbeiten auf Leitern und Gerüsten – das Wichtigste zur Sicherheit

Auf Baustellen gibt es viele Risiken. Eines davon ist das Arbeiten auf Leitern und Gerüsten. Die Gefahr von Unfällen und Verletzungen beim falschen Einsatz von Steighilfen oder der unsachgemäßen Handhabung kann schnell zu folgenschweren Unfällen führen. Daher kommt der Sicherheit beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten eine besondere Bedeutung zu. Was aber heißt sicheres Arbeiten auf Leitern und Gerüsten, wie geht man mit Leitern und Gerüsten um und was muss dabei beachtet werden? Wir haben für Sie recherchiert und Ihnen das Wichtigste in diesem Beitrag zusammengefasst.

Warum ist die Sicherheit beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten so wichtig?

Wer mit Leitern und Gerüsten arbeitet, trägt eine große Verantwortung – sich selbst und seinen Kollegen gegenüber. Auf einer Baustelle ist das Arbeiten auf Leitern und Gerüsten eine der mitunter größten Gefahrenquellen für Unfälle. Beispielsweise steigt das Risiko von Verletzungen, wenn man mit schwerem Gerät auf Leiter oder Bock steigt oder sich Verschmutzungen auf den Sprossen zeigen. Einer der häufigsten Fehler beim Arbeiten mit Leitern ist das zu flache Anstellen. Schneller als gedacht kann diese samt der Person, die sich darauf befindet, wegrutschen. Ein zu sorgloses oder unachtsames Arbeiten auf Leitern und Gerüsten führt nicht selten zu einem Absturz. Viele Arbeitgeber setzen im Sinne des Arbeitsschutzes beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten ein positives Zeichen und trainieren den Einsatz innerhalb von Schulungen regelmäßig. Wichtig ist zudem auf eine hohe Qualität einer Leiter oder eines Gerüsts zu achten. Zudem muss – laut gesetzlichen Bestimmungen – regelmäßig von einer befähigten Person der einwandfreie Zustand überprüft werden.

Arbeiten auf Leitern: darauf kommt es an

Grundsätzlich werden Leitern in zwei Klassen eingeteilt: Jene für den beruflichen und jene für den privaten Bereich. Bevor Sie mit Arbeiten auf Leitern oder Gerüsten beginnen, schauen Sie, ob es mögliche Alternativen gibt. Greifen Sie immer zu einer Leiterart, die die höchste Sicherheit bei den Tätigkeiten gewährleistet. Achten Sie dazu auf die Einsatzbestimmung des Herstellers und stellen Sie vor dem Arbeiten auf Leitern sowie auch Gerüsten sicher, dass diese in einem einwandfreien Zustand ist. Eine Leiter steht immer auf einem ebenen und tragfähigen Untergrund. Arbeiten Sie beispielsweise mit einer Anlegeleiter, legen Sie diese nur an sichere Flächen unter einem Winkel von 65° bis 75° zur Waagrechten an. Sollten Sie diese auf einem weichen Untergrund wie dem Erdboden aufstellen wollen, greifen Sie auf Stahlspitzen zurück. Zudem sollte die Leiter ab 3 m Höhe nur mit Fußverbreiterung genutzt werden. Bei Arbeiten mit Stehleitern muss die Spreizsicherungen vollständig gespannten sein. Eine Verwendung als Anlegeleiter sollte vermieden werden. Sollte die Leiter verfahrbar sein, ist eine Absicherung gegen unbeabsichtigtes Verfahren nötig.

Sobald die Arbeiten auf der Leiter beginnen, gilt es einige zentrale Verhaltensweisen einzuhalten:

• Eine Leiter sollte nie stärker als die angegebene Höchstlast belastet werden.
• Lehnen Sie sich nicht über die Leiter hinaus.
• Beachten Sie die Befestigungsvorschriften.
• Reduzieren Sie das Risiko durch Netze oder Absperrungen.
• Gehen Sie nie über die Leiter hinaus.
• Ziehen Sie bei Arbeiten auf Leitern immer festes Schuhwerk an.
• Orientieren Sie sich an der Dreipunkt-Methode für sicheres Festhalten: Halten Sie mit beiden Händen und einem Fuß oder beiden Füße und einer Hand Kontakt zur Leiter.
• Führen Sie Arbeitsmaterialien nur so mit, dass Ihre Hände frei bleiben.
• Das mitgeführte Material und Werkzeug dürfen 10 kg nicht überschreiten.
• Arbeiten Sie maximal zwei Stunden auf der Leiter.

 

Arbeiten auf Gerüsten: das müssen Sie beachten

Ein Gerüst wird vornehmlich von einem spezialisierten Gerüstunternehmen errichtet. Dieses hat die Verantwortung darüber, ein Gerüst sicher auf-, um- und abzubauen sowie dessen ordnungsgemäße Qualität zu gewährleisten. Wer im Gerüstbau arbeitet, sollte fachlich geeignet sein. Dazu gehören Arbeitnehmer mit einer entsprechend abgeschlossenen Berufsausbildung oder vergleichbarer Qualifikation. Grundlage der Aufstellung eines Gerüsts ist eine vorherige Gefährdungsbeurteilung, deren Ergebnisse und damit verbundenen Maßnahmen die Risiken beim Arbeiten auf Gerüsten reduzieren sollen. Welche Gefahren bestehen beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten?

• Abstürzen
• Ausrutschen
• Stolpern
• Stromschläge bei Verwendung von elektrischen Anlagen
• Lärm und Strahlung bei Arbeiten auf Gerüsten, mit Maschinen oder Geräten oder in der Nähe von Sendeanlagen
• Gefahrstoffe
• Witterung
• Umgebungsbedingungen

Vor dem Arbeiten auf Gerüsten muss eine fachkundige Person die Funktionstüchtigkeit und Mängelfreiheit des Gerüsts sicherstellen. Darüber hinaus bedarf es einer Kontrolle der Wetterlage und Wettervorhersage. Wer auf Gerüsten arbeitet, sollte fachlich und körperlich für das Arbeiten auf Leitern und Gerüsten geeignet sein. Eine vorherige Unterweisung über die Gerüstbenutzung ist unerlässlich. Ein errichtetes und geprüftes Gerüst unterliegt einer Kennzeichnungspflicht.

Sofern die Arbeiten auf Leitern und Gerüsten beginnen, sind Verhaltensregeln einzuhalten. Zum Auf- und Abstieg dürfen nur geeignete Zugänge und Aufstiege genutzt werden. Das Arbeiten auf übereinanderliegenden Arbeitsplätzen sollte grundsätzlich vermieden werden. Eigene Veränderungen am Gerüst sind zu unterlassen. Sofern beim Arbeiten auf Gerüsten Mängel auffallen, sind diese umgehend zu melden. Stolperfallen sind sofort zu beseitigen. Die maximale Belastung sollte nicht überstiegen werden. Letztlich sollte beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten auch kein Material aus der Höhe abgeworfen werden.

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