Aufsparrendämmung bei Neubau oder Sanierung – wie sinnvoll ist sie?
Denken Sie aktuell darüber nach, Ihr Dach zu dämmen, kann eine Aufsparrendämmung infrage kommen. Die Außendämmung eignet sich sowohl für einen Neubau als auch für eine Dachsanierung. Ein wesentlicher Vorteil einer Aufsparrendämmung ist die Energieeffizienz, was bedeutet, dass Sie auf lange Sicht Energiekosten sparen. Dennoch gilt die Aufsparrendämmung als eine der teuersten Maßnahmen, wenn es um das Dämmen geht.
Wann ist diese sinnvoll, wie ist sie aufgebaut und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? Das erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag von Kemmler.
Was ist eine Aufdachdämmung?
Eine Aufsparrendämmung ist eine Methode, um in einem ausgebauten Dachgeschoss, das Sie beheizen, eine effektive Wärmedämmung sicherzustellen. Im Gegensatz zu einer Untersparrendämmung oder Zwischensparrendämmung wird die Aufsparrendämmung von außen gelegt. Angesichts dieser Tatsache ist die Aufdachdämmung vor allem dann in Erwägung zu ziehen, wenn Sie ohnehin einen Neubau oder eine Dachneueindeckung bzw. Dachsanierung planen. Ziel einer solchen Wärmedämmung ist es, dass sie den Wärmeverlust reduziert und damit Ihre Heizkosten senken.
Wenngleich die Aufsparrendämmung zu den am häufigsten gewählten Dämmungsoptionen gehört, ist bei der Verlegung einiges zu beachten. Nicht selten kommt es zu Baumängeln, weshalb Sie auf professionelle Unterstützung nicht verzichten sollten. Gleichzeitig müssen Sie bei der Aufsparrendämmung die Dämmstoffstärke nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) beachten. Verlangt wird hier ein U-Wert von 0,24 W/m²K und eine Dämmstoffstärke von mindestens 16 cm. Nehmen Sie die staatliche Förderung der KfW in Anspruch, müssen Sie mit der Dämmung einen U-Wert von 0,14 W/m²K erzielen.
Wie ist der Aufdachdämmung-Aufbau?
Verlegt wird eine Aufsparrendämmung über den Sparren. Wichtig ist, dass vor dem Aufbringen und Fixieren der Dämmplatten eine Luftdichtheit sichergestellt wird. Dazu geeignet sind Luftdichtheitsbahnen, die über der Schalung Platz finden. Für die kritischen Übergangsbereiche an den Rändern der Aufsparrendämmung wird eine Brettschalung empfohlen, die durch die Luftdichtheitsbahn geführt wird. Gleichzeitig dient die Brettschalung zum Tragen der Lasten des Dämmstoffs. Ungeeignet sind hingegen OSB-Platten oder Holzmehrschichtplatten. Eine andere Methode ist das Ziehen einer solchen Schalung um die Luftdichtheitsbahn herum und das anschließende, luftdichte Verkleben.
Die Konterlattungen werden zwecks Belüftung und Entwässerung auf die Dämmplatten der Aufsparrendämmung aufgebracht und mit den Sparren verschraubt. Da so eine durchgängige und lückenlose Wärmedämmschicht entsteht, sind in der Regel Wärmebrücken kein Problem.
Bei der Auswahl des Dammmaterials haben Sie bei der Aufsparrendämmung mehrere Varianten zur Wahl. Diese wählen Sie im Idealfall abhängig von der Konstruktion Ihres Dachs:
- Polyurethan
- Polystyrol
- Mineralfaser
- Holzfaser
Je dicker das Dämmmaterial, umso besser zeigt sich die Dämmfunktion. Entscheiden Sie sich für Holzfaserplatten, achten Sie darauf, dass diese mindestens doppelt so stark sein sollten wie Platten aus Polyurethan, um einen gleich hohen U-Wert zu erzielen.
Wie bereits erwähnt zeigt sich eine Aufsparrendämmung immer dann als besonders sinnvoll, wenn Sie einen Neubau planen oder eine Dachsanierung durchführen wollen. Zu bedenken gilt, dass dabei immer eine komplett neue Dacheindeckung erforderlich ist. Mitunter müssen bei einem Bestandsgebäude auch Dachfenster oder Schornsteine angepasst werden.
Welche Vorteile hat eine Aufsparrendämmung?
Eine Aufdachdämmung wird nahezu ohne Unterbrechung verlegt. Das bedeutet, dass keine unerwünschten Wärmebrücken entstehen. Zudem stellt eine Aufsparrendämmung einen gewissen Schallschutz sicher. Durch das Anbringen von außen hat eine Aufsparrendämmung keinen Einfluss auf die Räumlichkeiten unter dem Dach. Entscheiden Sie sich für ein robustes und formstabiles Dammmaterial, wird Rissen vorgebeugt. Dadurch, dass die Sparren im Dachgeschoss sichtbar bleiben, schaffen Sie ein optisch ansprechendes und gemütliches Ambiente.
Der wohl wichtigste Vorteil: Mit der Dachdämmung erhöhen Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses. Grundsätzlich gilt die Aufsparrendämmung dafür als eine der effektivsten Methoden.
Wo liegen die Aufdachdämmung-Kosten?
Viele Immobilieneigentümer stehen angesichts der Kosten schnell vor der Frage, ob sie sich für eine Aufsparrendämmung oder eine kostengünstigere Lösung entscheiden sollen, denn die Methode ist nicht nur die effizienteste, sondern auch die teuerste. Zu den großen Kostenpunkten zählt das Dämmmaterial, die nötige Schalung, die Luftdichtheitsebene und die Dampfbremse oder Dampfsperre. Zudem können Dachziegel, Anschlüsse und Fallrohre dazukommen. Ferner ist eine Aufsparrendämmung immer ein Fall für den Handwerker. Von einer Eigenleistung ist in dem Fall abzusehen, da die Dacheindeckung vollständig neu erfolgen muss. Einzurechnen sind bei einer Aufsparrendämmung neben den Materialkosten auch die gesamten Montagkosten plus Baugerüst.
Obwohl die Aufdachdämmung-Kosten somit nicht unerheblich sind, kann sich die Entscheidung für eine Aufsparrendämmung lohnen. Ihnen stehen unterschiedliche staatliche Förderprogramme zur Auswahl, welche die Kosten reduzieren. Die Förderungen bezuschussen Ihr Bauvorhaben, verschaffen Ihnen eine zinsgünstigen Förderkredit oder gewähren Steuerersparnisse. Bund, Länder und Kommunen bieten bei der Aufsparrendämmung eine solche Unterstützung. Ein Beispiel ist der Zuschuss von 15 % auf förderfähige Kosten von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Auch die KfW-Bank ist ein Anlaufpunkt.