Keller & Fenster
Lichtschächte und Kellerfenster

Kellerfenster austauschen: Schritt für Schritt verständlich erklärt


Alte Kellerfenster haben Nachteile: Sie sind veraltet, kaputt oder undicht. Stets geben sie zu viel Wärme ab. Das führt nicht nur zu hohem Energieverlust: Wenn eine Wärmebrücke entsteht, bildet sich Kondenswasser, was zu Schimmel führen kann! Ist der Raum zudem noch unzureichend gedämmt, betrifft das Problem sogar den Rest des Hauses: Die darüber befindlichen Räume kühlen rascher aus. Moderne Fenster entsprechen modernen Anforderungen. Das betrifft nicht nur die Wärmedämmung, sondern auch Schallisolierung und Einbruchsicherheit. Moderne Materialien wie Kunststoff sind zudem länger haltbar. 
 

Wer kann Kellerfenster austauschen?


Sie müssen kein Fachmann sein, um Ihr Kellerfenster selbst auszutauschen. Erforderlich ist dazu lediglich etwas handwerkliches Geschick und das nötige Zubehör. Hier kommen Sie mit dem aus, was ein normaler Haushalt stets besitzen sollte. 

 

Kellerfenster austauschen: Das brauchen Sie

  • Hammer
  • Cutter
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Akkuschrauber
  • PU-Schaum, eventuell Gipsspachtel oder Mörtel
  • Spachtel
  • Holzkeile
  • Malerkrepp 
  • Sprühflasche mit Wasser
  • neues Fenster mit Dübeln
  • optional: Meißel, Winkelschleifer oder Fuchsschwanz

Kellerfenster austauschen: Die Vorarbeiten
 

Zur Bestellung eines passenden neuen Fensters haben Sie zwei Möglichkeiten: Lassen Sie nach Maß fertigen oder kaufen Sie vorgefertigte Modelle aus dem Baumarkt. Letzteres ist günstiger im Preis, passt aber nicht überall. Beachten Sie: Rund um den Rahmen brauchen Sie noch etwas Platz für die sogenannte Arbeitsfuge. Sie verläuft zwischen Mauerwerk und Rahmen und beträgt 10 bis 25 mm in der Breite. 

Wichtig ist zudem die Art des Fensters. Sie richtet sich weniger nach Ihrem persönlichen Geschmack. Vielmehr bestimmt die Nutzung des Kellers den Fenstertyp. 

Fenstertypen für unterschiedliche Kellerräume

kellerfenster ausbauen

Für beheizte Räume gibt es energietechnische Vorschriften. Sie gelten unabhängig davon, wo im Haus sich dieser Raum befindet. Beim Kellerfenster austauschen sollten Sie darum zunächst bedenken, wie die Nutzung des Kellerraumes aussehen wird. Nutzen Sie den Raum ausschließlich als Lager, reicht ein einfaches Nebenraumfenster mit Einmalverglasung. Mehrfach verglast muss das Fenster hingegen sein, wenn der Keller als Wohnraum genutzt wird. Häufig reicht Zweifachverglasung aus, wenn die darüber liegenden Wohnräume gut gedämmt sind. Dreifachverglasung ist häufig nicht nötig. Beachten Sie aber die Energieeinsparverordnung (EnEV) für beheizte Räume! Der sogenannte U-Wert, das ist der Wärmedurchgangskoeffizient, sollte möglichst niedrig sein. Das heißt, dass Ihr neues Fenster gute Dämmeigenschaften aufweist. Weiterhin sind für die Auswahl des passenden Fensters auch Eigenschaften wie Sicherheitsverglasung oder Schallschutz wichtig. Bei beheiztem, bewohntem Keller installieren die meisten Bauherren das, was auch im restlichen Haus verwendet wurde.

Kellerfenster austauschen - Schritt für Schritt erklärt
 

1 Bauen Sie das alte Fenster aus

Nachdem Sie die Fensterflügel ausgehängt haben, lockern Sie die Fugenmasse in der Fensterfuge. Nutzen Sie dazu einen Hammer, mit dem Sie locker gegen die Fuge klopfen. Prüfen Sie, ob der Rahmen nur eingeklemmt wurde: Manches alte Fenster ist darüber hinaus auch im Mauerwerk verschraubt! In dem Fall kommt Ihr Akkuschrauber zum Einsatz, bei stark verrosteten Schrauben arbeiten Sie mit dem Meißel. Sollte der Rahmen dennoch feststecken, zerschneiden Sie ihn mit Fuchsschwanz oder Winkelschleifer.

2 Setzen Sie den neuen Fensterrahmen ein

Das entstandene Loch nennt der Fachmann Laibung. Reinigen Sie diese grob von Staub und Schmutz, sonst hält der Montageschaum später nicht. Entfernen Sie eventuell vorhandene Folie vom neuen Rahmen. Setzen Sie dann den neuen Rahmen ein und verkeilen Sie ihn gut mit den Montagekeilen. Nutzen Sie anschließend die Wasserwaage zum Ausrichten nach allen Seiten.

3 Befestigen Sie den Rahmen in der Laibung

Bei den meisten Fenstern sind die Dübel bereits mitgeliefert. Häufig gibt es auch schon Bohrlöcher im Rahmen. Ist das nicht der Fall, setzen Sie die Bohrlöcher selbst: Je zwei Dübel links und rechts genügen bei kleineren Fenstern. Wichtig: Auch Kunststofffenster besitzen einen Metallkern. Deshalb brauchen Sie für diesen Schritt einen Metallbohrer! Wechseln Sie dann zum Steinbohrer und bohren Sie durch die vorgebohrten Löcher des Rahmens ins Mauerwerk. Nehmen Sie nun Dübel samt Schrauben. Setzen Sie jeden einzeln in ein Loch. Schieben Sie den Dübel mit der Schraube so weit es geht hinein. Helfen Sie ein wenig mit dem Hammer nach, aber nicht zu fest. Anschließend drehen Sie die Schraube mit dem Akkuschrauber fest.

4 Tragen Sie den Montageschaum auf

Montageschaum oder auch PU-Schaum dient beim Kellerfenster austauschen zum ersten Abdichten. Sprühen Sie die Fuge vorher mit etwas Wasser ein, dann hält der Schaum besser. Beachten Sie, dass Sie den Schaum sparsam verwenden: Bei Kontakt mit Sauerstoff dehnt er sich stark aus! Lassen Sie den Schaum aushärten, das dauert ein bis zwei Stunden. Schneiden Sie anschließend Überschüssiges mit dem Cutter ab.

5 Decken Sie die Fensterfuge ab 

Stehen noch Montagekeile hervor, schneiden Sie diese jetzt ab. Kleben Sie dann den Rahmen mit Malerkrepp, um ihn vor Verschmutzung zu schützen. Nutzen Sie Gipsspachtel für die Feinarbeit entlang der Fensterfuge. Eine andere Möglichkeit sind selbstklebende Flachleisten zum Verdecken der Fuge.

6 Setzern Sie die Fensterflügel ein

Falls noch nicht geschehen, ziehen Sie nun die Schutzfolie von den neuen Fensterflügeln. Montieren Sie die Griffe und hängen Sie dann die Flügel ein. Fertig! 

 

Typische Fehler beim Kellerfenster austauschen
 

Fehler liegen hier meist an der Planung, mangelndem Wissen oder Hektik bei der Arbeit. Darum lautet die erste Regel: Lassen Sie sich Zeit. Arbeiten Sie besser langsam, aber sorgfältig!

  • Fenstergröße passt nicht - Fuge zu groß / klein - Nachbessern nötig
  • verschmutzte Laibung - Schaum hält nicht richtig - undicht!
  • Laibung zu groß geraten beim Aufstemmen des alten Fensters - hier muss nachgebessert werden.

 

Fazit Kellerfenster austauschen
 

Wollen Sie Kellerfenster austauschen, brauchen Sie keine großen Fachkenntnisse. Dennoch erfordert der Prozess gründliche Planung, etwas handwerkliches Geschick und vor allem passendes Werkzeug. Es lohnt sich: Mit modernen Kellerfenstern reduziert sich Ihr Energieverbrauch deutlich!

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