blower door test was ist das

Was ist ein Blower-Door-Test und wie funktioniert er?


Mit einer luftdichten Gebäudehülle vermeiden Sie, dass sich Tauwasser an der Fassade bildet und Wärmeverluste durch eine unzureichende Abdichtung drohen. Neben den erheblichen Kosteneinsparungen ist die Einhaltung der sogenannten Luftdichtheits-Grenzwerte in Bezug auf die Richtlinien des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) von zentraler Bedeutung. Um die Luftdichtigkeit präzise zu messen, kommt der sogenannte Blower-Door-Test zum Einsatz, der mit der DIN EN ISO 9972 genormt ist.

Was ist ein Blower-Door-Test genau, wie funktioniert die Luftdichtheitsmessung und was müssen Sie beachten? Lesen Sie dazu nachfolgend alles Wissenswerte.


Was ist ein Blower-Door-Test?

Sie planen einen Neubau oder eine Sanierung, haben in dem Zusammenhang vom Blower-Door-Test gehört und stellen sich die Frage: „Was ist ein Blower-Door-Test?“. Übersetzen lässt sich der Begriff mit „Gebläse-Tür-Test“. Bezeichnet wird damit ein Verfahren zur Differenzdruckmessung der Luftdichtheit der Gebäudehülle. Mit dem Blower-Door-Test ermitteln Sie die Luftdichte anhand des n50-Werts (Luftwechselrate bei 50 Pascal) einer Gebäudehülle und können Schwachstellen aufspüren und beheben, an denen Luft und damit Wärme verloren gehen.

Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) § 13 ist verankert, dass bei Neubauten sichergestellt sein muss, dass „[…] die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist“. Als Bauherr müssen Sie dies mit dem Blower-Door-Test nachweisen.


Blower-Door-Test: Neubauten und Altbauten

Neben der Frage, „Was ist ein Blower-Door-Test?“ ist eine weitere, ob man die Messung nur bei Neubauten oder auch bei Bestandsgebäuden durchführen kann. Die Antwort: Sowohl als auch. Der Blower-Door-Test unterstützt Sie bei einer Neuerrichtung dabei, die Dichtigkeitsstandards einzuhalten und Baumängel frühzeitig zu beheben und trägt bei Bestandsgebäuden dazu bei, die Energieeffizienz nachträglich zu erhöhen, die Energiekosten zu senken und entsprechende Sanierungsmaßnahmen zu planen.

Empfehlung: Blower-Door-Test im Neubau

Führen Sie bei einem Neubau einen ersten Blower-Door-Test vor dem Ausbau der Innenräume durch, um zu prüfen, ob alle Fenster oder das Dach korrekt und luftdicht verbaut wurden. In dieser frühen Phase haben Sie noch ausreichend Platz und Zugang für Ausbesserungsmaßnahmen. Ein zweiter Blower-Door-Test ist nach Fertigstellung sinnvoll.

Zum Blower-Door-Test sind Sie unter gewissen Umständen verpflichtet. Das ist der Fall, wenn Sie nach dem Effizienzhausstandard der KfW bauen oder eine Förderung im Sinne der Energieeinsparverordnung EnEV in Anspruch nehmen. Zudem ist es Ihre Pflicht, die Luftdichtigkeit eines energieeffizienten Gebäudes sicherzustellen. Mit dem Blower-Door-Test erbringen Sie dazu den Nachweis.

Bei den Ergebnissen des Blower-Door-Tests gelten Grenzwerte. Hierzu zeigt die Luftwechselrate, wie oft das Luftvolumen des Gebäudes in einer Stunde ausgetauscht wird:

• 3-mal pro Stunde für Gebäude ohne Lüftungsanlage

• 1,5-mal pro Stunde für Gebäude mit Lüftungsanlage

• 0,6-mal pro Stunde bei Passivhaus-Standard

Empfehlung: Blower-Door-Test im Altbau

Einen Blower-Door-Test bei Altbauten führen Sie zunächst durch, um den aktuellen Zustand für die geplante Altbausanierung festzustellen und nach der Fertigstellung, um die Modernisierungsmaßnahmen hinsichtlich der korrekten Ausführung zu prüfen. Sofern Sie eine zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage einbauen wollen, ist der Blower-Door-Test ebenfalls Pflicht.


Warum einen Blower-Door-Test durchführen?

Neben dem Nachweis der Einhaltung der Standards aller energetischen Anforderungen ist ein Blower-Door-Test aus weiteren Gründen vorteilhaft. Einer der wichtigsten Gründe ist die Wahrung der Energieeffizienz Ihres Gebäudes. Indem Sie mit dem Blower-Door-Test die Luftdichtheit überprüfen, erkennen Sie, ob es an undichten Stellen zum Wärmeverlust kommt. Nur so haben Sie die Möglichkeit, diese zu beheben, den Energieverbrauch und damit die Energiekosten zu senken.

Darüber hinaus hilft Ihnen der Blower-Door-Test dabei, ein angenehmes Raumklima sicherzustellen, wenn Sie Kältebrücken identifizieren, abdichten und so Zugluft vermeiden. Auch Schimmel- und Feuchtigkeitsprobleme durch Kondenswasserbildung an undichten Stellen lassen sich rechtzeitig mit dem Blower-Door-Test vermeiden.

Insbesondere in der Bauphase unterstützt Sie der Blower-Door-Test bei der Qualitätssicherung. Indem Sie Baumängel frühzeitig aufspüren, bleibt ausreichend Zeit, diese zu beheben, was verhindert, dass Sie im Nachhinein Stress, Aufwand und Kosten mit Nachbesserungen haben. Letztlich eignet sich der Blower-Door-Test dazu, im Vorfeld geeignete Sanierungsmaßnahmen effektiv zu planen.

Häufige Schwachstellen

Zu den typischen Schwachstellen, die oftmals mit dem Blower-Door-Test identifiziert werden, gehören Fugen an Fenstern und Türen, Durchbrüche für Rohre und Kabel sowie Anschlüsse, Bereiche, an denen Baustoffe zusammenkommen, Beschädigung der Dampfbremse sowie Steckdosen.


Wie funktioniert ein Blower-Door-Test?

Beim Blower-Door-Test als Druckdifferenzmessung wird eine Windlast von Windstärke 5, was einem stürmischen Herbsttag entspricht, auf das Gebäude simuliert. Dazu werden spezielle Ventilatoren an Fenstern und Türen installiert. Diese blasen Luft mit Über- und Unterdruck entweder hinein oder heraus. Gemessen werden dabei je die Luftströmungsgeschwindigkeiten und Druckunterschiede, um am Ende die Luftwechselrate anzugeben, also wie oft die gesamte Luftmenge in einem Raum innerhalb einer Stunde ausgetauscht wird.

Definiert wird das Messverfahren des Blower-Door-Tests in der DIN EN 13829 und in der DIN EN ISO 9972. Rechnen Sie bei einem Einfamilienhaus mit rund drei Teststunden. Lassen Sie den Blower-Door-Test von einem Experten durchführen. Dieser sorgt nicht nur für eine korrekte Ausführung, sondern analysiert die Werte und kann Ihnen direkt Maßnahmen empfehlen.


Wie hoch sind die Kosten für einen Blower-Door-Test?

Die Kosten für einen Blower-Door-Test variieren stark. Sie sollten zwischen 200 und 700 € einplanen, je nach Umfang. Unterschieden wird eine Ermittlung des n50-Werts für die Nachweispflicht oder ein präzises Messprotokoll mit einer umfangreichen Dokumentation. Diese liegt natürlich deutlich höher, was die Aufwendungen angeht. Wenn Sie weiteres mit Ihrer Immobilie planen, helfen wir Ihnen gerne in allen Bereichen, von Trockenbau über Hochbau zu Tiefbau und auch bei allen Fragen rund um Gartenbau sind wir jederzeit für Sie erreichbar.

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