Sinnvoll sind neben der Werkzeugausstattung zum Glastür einbauen auch feste Arbeitsschuhe mit stabilen Zehenkappen. So vermeiden Sie Unfälle beim Hantieren mit dem schweren Türblatt. Griffige Arbeitshandschuhe sind ebenfalls empfehlenswert.
Glastür einbauen: das Ausmessen als Hauptbestandteil bei der Vorbereitung
Messen Sie das Türloch exakt aus. Um die korrekten Maße zu ermitteln, messen Sie Höhe, Breite und Tiefe jeweils an mehreren Stellen. Wichtig sind:
- Der höchste Wert der Wandstärke inklusive Putz und eventuell Fliesen
- Die Breite der fertigen Wandöffnung (niedrigster Wert)
Das Maß der Höhe ab der Oberkante des Bodenbelags (kleinstes Maß)
Messen Sie am besten zweimal, Fehler können Sie teuer zu stehen kommen. Prüfen Sie auch, ob der Boden eben ist. In Altbauwohnungen kann der Boden ansteigen. Das hat zur Folge, dass die Tür schleift. Das Türblatt einer Glastür lässt sich nur mit hohem Aufwand und zusätzlichen Kosten kürzen. Zudem besteht die Gefahr, dass beim nachträglichen Kürzen das Glas bricht, wenn der Vorgang nicht von einem Fachmann durchgeführt wird.
Mit diesen Maßen bestellen Sie die Zarge und die Glastür zum Einbauen. Zargen sind in der Regel verstellbar, sodass Sie sie exakt an die Maueröffnung anpassen können. Beim Türblatt geben Sie an, ob die Tür einen Rechts- oder Linksanschlag haben soll. Die Bohrungen für den Schlosskasten und für die Bänder sind bei Glastüren normalerweise standardmäßig vorgebohrt. Sollten Sie hier Abweichungen wünschen, geben Sie diese beim Glastüren-Hersteller ebenfalls an.
Diese Maßangaben sind besonders wichtig, wenn Sie eine Glastür mit Zarge einbauen möchten. Beim Glastür einbauen ohne Zarge sind korrekte Maße ebenfalls wesentlich, es reichen aber die Höhe und Breite der Tür.
Zarge für die Montage vorbereiten und einbauen
Nun folgt der Zusammenbau der Zarge. Prüfen Sie, ob alle Einzelteile unbeschädigt sind, jetzt ist noch ein Austausch möglich. Dann legen Sie die Zargenteile in U-Form auf eine saubere Unterlage, die Falzbekleidung zeigt nach unten. Entfernen Sie die Bandunterteile aus dem Längsfutter. Zum Verbinden der Zargenteile tragen Sie auf die Gehrungsflächen des Längs- und Querfutters sowie in der Nut Weißleim auf. Anschließend stecken Sie eine oder zwei Holzfedern in die Nut und verbinden die Zargenteile miteinander.
Wenn alles passt, verwenden Sie an den vorgesehenen Öffnungen Zargen-Verbinder beziehungsweise Exzenter-Verbinder und verschrauben Sie die Teile. Zusätzlich kommen Verbindungsschrauben und Krallenmuttern für eine sichere, feste Verbindung zum Einsatz. Auf die gleiche Weise montieren Sie die Zierbekleidung der Zarge.
Stellen Sie die Zarge in die Wandöffnung, das klappt am besten zu zweit. Wichtig ist der Bodenabstand. Bei Fliesen, Parkett oder Laminat sollte der Abstand zum Boden drei Millimeter betragen. Dafür legen Sie auf beiden Seiten Holzplättchen unter und schieben Sie die Plättchen so weit hinein, dass sie nicht mehr sichtbar sind.
Die Zarge wird anschließend an den oberen Eckpunkten mit Holzkeilen fixiert. Prüfen Sie die waagerechte Passform mit der Wasserwaage und danach, ob die Zarge lotrecht korrekt angebracht ist. Korrekturen sind zu diesem Zeitpunkt jederzeit möglich, beachten Sie aber zwingend, dass Sie das Zargenfalzmaß in der Breite einhalten. Nun folgt eine Hinterfütterung des Spalts zwischen Wand und Zarge mit Holzplättchen oder -keilen. Die Plättchen stecken Sie in Höhe des Schließblechs und der Bänder ein.
Im nächsten Schritt bringen Sie die Türspreizen auf der Höhe der Hinterfütterungen an. Achten Sie darauf, dass die lichten Abstände gleich sind. Danach stecken Sie die Bandunterteile in die Bohrungen und fixieren diese mit einem Innensechskantschlüssel. Verwenden Sie einen Zollstock als Abstandshalter. Klemmen Sie am Querfutter oben rechts und links jeweils eine Richtzwinge an und kontrollieren Sie mit der Wasserwaage. Mit den beiden Richtzwingen richten Sie das Querfutter aus und fixieren es. Die senkrechte Linie prüfen Sie ebenfalls mit der Wasserwaage. Richten Sie den exakten Sitz mithilfe der beiden Türfutter-Spreizen aus. Damit können Sie auch den Wandabstand des Längsfutters korrekt einstellen.
Beim Einbau von Bändern, Angeln und Schosskasten orientieren Sie sich an der Anleitung des Herstellers. Danach wird das Türblatt probehalber eingehängt. Wie schon erwähnt, gelingt das am besten und sichersten zu zweit. Prüfen Sie die Passform noch einmal mit der Wasserwaage, Sie können jetzt noch letzte Korrekturen vornehmen, bevor Sie die Glastür einbauen. Die Feineinstellung kommt, nachdem Sie die Tür zum ersten Mal eingehängt haben. Auch dafür ist ein Partner beim Glastür einbauen unerlässlich! Damit die Tür richtig sitzt, werden die Befestigungen leicht gelockert und die Glastür in die korrekte Position gehoben oder geschoben. Anschließend ziehen Sie die Schrauben wieder fest. Überdrehen Sie die Schrauben nicht – besser zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachziehen.
Wenn alles passt, nehmen Sie das Türblatt wieder heraus. Vor dem endgültigen Einbau müssen die Zwischenräume zwischen Wand und Zarge mit Zargenschaum ausgeschäumt werden. Verwenden Sie einen Montageschaum, den der Zargenhersteller empfiehlt. Bevor Sie die Glastür einbauen können, muss die Zarge am oberen Rand zusätzlich stabilisiert werden. Das geschieht, indem Sie die Zarge am oberen Band mit der Mauer verankern. Die Zarge muss druckfest hinterfüttert werden, um Beispiel mit einer Hartfaserplatte in der passenden Größe. Beachten Sie in diesem Zusammenhang die Herstellerangaben. Die Sicherung erfolgt mit Schrauben und Dübeln. Ziehen Sie die Dichtung vor dem Bohren ab und verwenden Sie eine passende Bohrschablone. Die Bohrung erfolgt schräg durch den Falz in das Mauerwerk. Anschließend setzen Sie die Dübel ein, drehen die Schrauben ein und stecken die Dichtung wieder auf.
Schäumen Sie die Zwischenräume aus und lassen Sie den Schaum aushärten. Danach schneiden Sie die Überreste ab. Für die Fertigstellung der Zarge bringen Sie auf die vormontierte Zierbekleidung punktuell Leim auf und schieben die Bekleidung in die Nut der Zarge. Wenn die Einstecktiefe reichlich ist, können Sie auf das Verleimen verzichten.
Glastür einbauen: Türblatt einsetzen
Am Türblatt der Glastür mit Zarge müssen vor dem Einsetzen die beiden Bandoberteile montiert werden. Legen Sie das Türblatt dafür auf zwei Holzböcke, so haben Sie den besten Zugang. Und jetzt können Sie endlich das Türblatt einhängen. Abschließend montieren Sie die Drückergarnitur. Nachdem bei einer Glastür mit Zarge die Löcher vorgebohrt sind, funktioniert dieser Arbeitsgang sehr schnell. Lassen Sie die Tür nicht zufallen, bevor Sie den Griff montiert haben. Zu guter Letzt folgt die Versiegelung der Bodenfuge mit Silikon.
Glastür einbauen ohne Zarge
Wenn Sie sich für eine Glastür ohne Zarge entschieden haben, geht der Einbau schneller vonstatten. Das funktioniert im Prinzip an jedem Mauerdurchgang, die Mauer muss aber auf jeden Fall tragfest sein. Verwenden Sie starke Dübel, damit der Einbau sicher hält. Der Hersteller Ihrer Glastür informiert Sie gern, welche Dübel am besten zum Mauerwerk passen und die Befestigung der Glastür sicherstellen.
Vorsichtsmaßnahmen, wenn Sie eine Glastür einbauen
Besorgen Sie eine ausreichend große Unterlage, auf der Sie die einzelnen Teile ablegen können. Gut geeignet ist ein alter Teppich oder Malervlies. Lassen Sie alle Schutzvorrichtungen an der Glastür so lange wie möglich an Ort und Stelle – also Schutzfolie, Kappen an den Ecken und ähnliches. Achten Sie auf eine sichere Lagerung der Glastür bis zum Einbau. Es wäre schade, wenn eine hochwertige Tür während des Einbaus beschädigt wird. Wenn es irgendwie machbar ist, arbeiten Sie zu zweit. Das Gewicht der Tür mag beim einfachen Hochheben nicht allzu schwer erscheinen, aber wenn Sie die Glastür einhängen und den Sitz korrigieren möchten, ist ein zweites Paar Hände in jedem Fall sinnvoll.