holz richtig schleifen, Schleifpapier

Holz richtig schleifen

Werden Bretter, Regale, Möbel oder andere Dinge aus Holz gefertigt, ist das Holz schleifen ein wichtiger Bearbeitungsschritt. Das kann sowohl mit Schleifpapier und der Hand, aber auch mithilfe einer Maschine erledigt werden. In dieser Anleitung dreht sich alles um das Holz schleifen, was dafür benötigt wird und was dabei zu beachten ist.


Das wird zum Holz schleifen benötigt

Bevor lackiert, lasiert oder geölt wird, ist es in der Regel nötig, das Holz zu schleifen. Soll die Farbe sicher haften, muss der Untergrund entsprechend vorbereitet und etwas angeraut sein. Wird das Holz lasiert oder geölt, nimmt es nach dem Schliff die Schutzschicht besser auf. Das Holz richtig zu schleifen gehört daher zu den wesentlichen Vorbereitungen für die weitere Behandlung des Werkstoffes. Um Holz zu schleifen wird Sand-, Schmirgel oder Schleifpapier benutzt. Alle drei Namen bezeichnen in Prinzip das Gleiche: Auf einer Unterlage aus Papier oder Gewebe ist ein Schleifmittel aufgebracht und mit einem Bindemittel fixiert. Besteht die Unterlage aus Papier, lässt sie sich falten und reißen und eignet sich daher eher für das Schleifen mit der Hand oder Handschleifmaschinen. Schleifpapier auf Gewebe dagegen ist deutlich stabiler und wird für maschinelles Schleifen genutzt. Andere Mittel sind Schleifvlies oder Schleifschwamm. Diese werden für Profile, Rundungen und anders geformte Oberflächen genutzt, da sie sich leicht anschmiegen.

Expertentipp:
Wenn Sie Holz schleifen wollen, sollten Sie darauf achten, dass es sich tatsächlich um Vollholz handelt. Furniere dagegen sind in der Regel zu dünn zum Schleifen. Wenn Sie diese mit Schleifpapier behandeln, besteht die Gefahr, dass Sie die dünne Schicht durchschleifen. Lediglich dicke Sägefurniere können auch geschliffen werden.

Feilen & Schleifwerkzeug

Die richtige Körnung für das Schleifen wählen

Jedes Schleifpapier hat eine ganz bestimmte Körnung. Je größer diese hinten auf der Rückseite gedruckte Zahl ist, desto feiner ist das Schleifpapier. Wenn Sie Holz schleifen, sollten Sie Schleifpapier ab Körnung 80 wählen. Bei einer niedrigeren Zahl – beispielsweise Körnung 60 - würden Schleifspuren zurückbleiben. Für feine Oberflächen kann dafür aber auch Schleifpapier mit einer sehr feinen Körnung, also einer sehr hohen Zahl, verwendet werden. Von der Behandlung, der Feinheit und der Holzart hängt die Wahl der richtigen Körnung ab.
Ab Körnung 80: Mit dieser groben Körnung können Sie massives Holz vorschleifen. Körnung 100 bis 150: Diese eignet sich für den Zwischenschliff, aber auch für gehobeltes Holz und Furniere. Ab Körnung 150 und feiner: Schleifpapier mit dieser feinen Körnung ist für den Feinschliff gedacht.

Auch auf die Streuung kommt es an

Wer Holz richtig schleifen will, sollte neben der Körnung auch die Streuung beim Schleifpapier beachten. Es gibt Schleifpapier mit offener, halboffener und dichter Streuung. Bei der dichten Streuung sind die Schleifkörner fast ohne Zwischenräume auf dem Schleifpapier. Dieses ist für Hartholz gedacht. Bei einer halboffenen Streuung sind etwa 75 Prozent, und bei einer offenen Streuung etwa 60 Prozent des Schleifpapiers mit Schleifkorn versehen, der Rest sind Zwischenräume. Durch diese können bei Holz schleifen sowohl der dabei entstehende Staub als auch die Späne nach außen transportiert werden. Damit ist dieses Schleifpapier für Nadelholz gut geeignet. Dieses ist nicht nur weich, sondern auch reicher an Harz. Wird zum Holz schleifen von Nadelholz ein Schleifpapier mit halboffener oder offener Streuung verwendet, setzt es sich weniger schnell zu.


Mit der Hand oder der Maschine das Holz richtig schleifen


Sie können Holz sowohl mit der Hand als auch mit einer Schleifmaschine schleifen. Achten Sie beim Holz schleifen darauf, dass Sie in Richtung der Maserung arbeiten. Das gilt für den Hand-, aber auch für den Maschinenschliff. Andernfalls können Kratzer oder Rillen im Holz entstehen, die selbst nach einer weiteren Oberflächenbehandlung sichtbar bleiben. Schleifen Sie das Holz mit einer Schleifmaschine, reicht das Gewicht derselben aus. Sie brauchen keinen zusätzlichen Druck auszuüben. Achten Sie beim Holz schleifen mit einer Maschine darauf, dass diese immer in Bewegung bleibt, damit Sie das Holz möglichst gleichmäßig geschliffen wird.

Sie sollten den dabei entstehenden Staub regelmäßig mit einem Tuch oder einer Bürste entfernen. Soll das Schleifpapier beim Handschliff gut in der Hand liegen, können Sie einen Schleifklotz aus Kork nutzen und das Schleifpapier um diesen legen. Für größere Flächen ist dagegen ein langer Schleifklotz aus Kunststoff besser geeignet, in den sich das Schleifpapier klemmen lässt. Wollen Sie dagegen das Holz lieber mit einer Schleifmaschine bearbeiten, haben Sie eine große Auswahl unterschiedlicher Maschinen und die jeweils passenden Schleifpapiere:
    

  • Deltaschleifer: Mit seiner dreieckigen Form kommen Sie gut selbst in enge Ecken und können dort schleifen
  • Exzenterschleifer: Ist für feine Holzarbeiten und selbst Rundungen geeignet und liegt gut in der Hand
  • Schwingschleifer: Mit diesem können grobe Flächen schnell geglättet werden, beispielsweise sägeraue Bretter oder unbehandeltes Massivholz
  • Bandschleifer: Das ist ein großes Schleifgerät für die Bearbeitung größerer Flächen
  • Mehrere Schleifgänge nötig

Schleifer & Zubehör

Ganz gleich, ob Sie das Holz mit der Hand oder mit der Maschine schleifen: in der Regel sind mehrere Schleifgänge nötig. Fangen Sie mit einer möglichst niedrigen Körnung an, wenn Sie beginnen, das Holz zu schleifen. Der erste Schliff glättet das Holz zunächst grob. Bei dem jeweils nächsten Schleifgang wird immer feineres Schleifpapier verwendet. Damit fällt das Holz schleifen deutlich leichter, als wenn Sie sofort mit einem sehr feinen Schleifpapier schleifen. Grobes Schleifpapier beseitigt die groben Unregelmäßigkeiten und mit jedem weiteren Schliff wird das Holz glatter und feiner. Ihre Arbeit wird leichter, wenn Sie Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen verwenden.

Expertentipp:
Tragen Sie beim Holz schleifen eine Staubmaske. Da Schleifstaub Ihre Gesundheit gefährden kann, sollten Sie ihn nicht einatmen.


Mit Wässern wird der Schliff perfekt

Soll der Schliff besonders glatt und perfekt werden, feuchten Sie einfach vor dem letzten Schliff das Holz an. Nutzen Sie einen feuchten Schwamm oder ein Tuch und streichen Sie es in Richtung der Maserung über die Oberfläche. Diese Feuchtigkeit lässt das Holz ein kleines bisschen quellen. Da Sie beim Schleifen die Fasern des Holzes etwas herunterdrücken, hilft das Wässern: Die Fasern richten sich wieder auf. Lassen Sie das Holz anschließend etwas ruhen und wieder trocknen. In einem nächsten Arbeitsgang können Sie die Fasern abschleifen. Empfehlenswert ist diese Behandlungsweise vor allem bei Möbeln oder Geländern, die auf der Terrasse oder im Garten der Witterung ausgesetzt sind. Ebenfalls ratsam ist Wässern, wenn das Holz nach dem Schleifen gebeizt werden soll.

FAQs Kemmler – Holz richtig schleifen

Womit lässt sich Holz schleifen?
Holz kann mit der Hand oder mit einer Maschine geschliffen werden. Für das Schleifen mit der Hand nehmen Sie den Schleifklotz.


Wie fein lässt sich Holz schleifen?
Das kommt auf die Körnung an: Je feiner die Körnung des Schleifpapiers ist, desto feiner wird das Holz geschliffen.


Lässt sich mit einer Flex Holz schleifen?
Eine Flex ist für die Bearbeitung von Metall- oder Steinoberflächen gedacht. Wird sie auf Holz eingesetzt, muss sehr vorsichtig gearbeitet werden.


Wie wird Holz richtig glatt?
Verwenden Sie eine ganz feine Körnung. Anschließend feuchten Sie das Holz noch einmal an, lassen alles gründlich trocknen und schleifen noch einmal.


Fazit
Wenn Sie Holz durch Schleifen bearbeiten wollen, brauchen Sie vor allem Geduld und beim Schleifen von Hand auch noch ein wenig Muskelkraft. Reinigen Sie nach jedem Arbeitsgang die Oberflächen gründlich von allen Schleif- und Staubresten. Falls Sie diese feucht abwischen, sollte das Holz erst vollständig trocknen, bevor Sie weiter schleifen. Nutzen Sie für jeden Schleifgang ein Schleifpapier in jeweils feinerer Körnung. Damit wird das Holz perfekt und ist für eine anschließende Behandlung, wahlweise mit Öl oder Lack, gut vorbereitet.

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