Für einen dichten, grünen Teppich: Unkraut im Rasen entfernen
Ein gepflegter Rasen lädt zum Verweilen ein. So wichtig eine bunte Blütenvielfalt und die daraus entstehenden Samen für die Bienen- und Vogelwelt sind, so störend können Löwenzahn, Distel & Co. auf der Rasenfläche sein. Zudem konkurriert der Wildwuchs mit dem Gras und kann es verdrängen. Die folgenden Tipps vom Experten helfen, den Rasen frei von Unkraut zu halten.
Grundsätzliche Methoden zum Unkraut entfernen
Unkraut im Rasen lässt sich selbst mit der sorgfältigsten Pflege nicht ganz vermeiden, denn viele Samen verbreiten sich über die Luft oder durch Vögel und landen so auf der Rasenfläche. Aber: Je gesünder und dichter der Rasen ist, umso schwerer haben es unerwünschte Pflanzen, sich anzusiedeln oder auszubreiten. Grundsätzlich gilt: Je hartnäckiger und konsequenter Sie das Unkraut im Rasen bekämpfen, umso erfolgreicher dämmen Sie es langfristig ein. Der Lohn ist eine satte, grüne Fläche – einladend und schön anzusehen.
Tipp 1: Unkraut manuell entfernen – mühsam, aber lohnenswert
Um Unkraut manuell zu entfernen, ist es wichtig, das Übel an der Wurzel zu packen. Nur, wenn Sie die unerwünschten Pflanzen mit Wurzel entfernen, sind sie tatsächlich beseitigt. Andernfalls wachsen sie rasch nach. Beim manuellen Entfernen des Unkrauts im Rasen soll selbstverständlich dessen Wurzelwerk nicht unnötig darunter leiden. Sinnvoll ist daher der Einsatz eines Unkrautstechers. Solche erhalten Sie in unterschiedlichen Varianten. Sind Brennnesseln oder Disteln zu beseitigen, sollten außerdem gute Gartenhandschuhe nicht fehlen.
Idealerweise entfernen Sie das Unkraut nach einem Regenschauer oder nach dem Wässern, da Sie die Wurzeln dann besser aus dem weichen Grund herausziehen können. Das gestaltet sich nicht immer einfach, denn einige Pflanzen wie Löwenzahn können recht tief wurzeln und andere wie Giersch bilden lange unterirdische Ausläufer. Verbleibt nur ein Stück Wurzel im Boden, wächst schnell eine neue Pflanze. Während Sie die lange Löwenzahnwurzel gut mit einem Unkrautstecher entfernen können, ist dies bei langen, verzweigten Gierschwurzeln unmöglich, ohne die Rasenfläche nachhaltig zu schädigen. Es hilft ein wenig, den Boden mit einer Gartenkralle leicht aufzulockern, um zumindest einiges Wurzelwerk mit der oberirdischen Pflanze hinausziehen zu können.
Es raubt aber selbst hartnäckigem Wildwuchs auf Dauer Kraft, wenn er immer wieder am Wachstum gehindert wird. Daher gilt das Motto: Selbst wenn sich die Wurzel nicht oder nicht vollständig entfernen lässt, stört auch die regelmäßige oberflächliche Entfernung das Unkraut im Rasen empfindlich.
Tipp 2: der Vermehrung vorbeugen
Hindern Sie blühenden Wildwuchs wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Vogelmiere, Gundermann, Klee, Quecke und Hirse an der Samenbildung, beugt dies der übermäßigen Ausbreitung vor. Das gestaltet sich am einfachsten, indem Sie die Pflanzen von vornherein an der Blüte hindern oder die Blüten rechtzeitig abknipsen. Diese Methode bietet sich an, wenn sich nur mäßig Unkraut im Rasen angesiedelt hat und zum kompletten Entfernen inklusive der Wurzeln der Boden zu trocken ist oder einmal schlicht die Zeit fehlt.
Zusätzlicher Expertenrat: Viele Unkräuter breiten sich über Vogelfutter aus. Trotzdem sind Futterstellen für Vögel sinnvoll und ihre Anwesenheit ist eine Bereicherung für viele Naturliebhaber und Gartenfreunde. Greifen Sie deshalb auf Futtermischungen mit geschältem, gegebenenfalls zerkleinertem Saatgut zurück. Auch das beugt der Aussaat von Unkraut im Rasen vor.
Tipp 3: Rasen mähen und mulchen hilft beim Unkraut entfernen
Vorab einige Hintergrundinformationen: Der Rasen selbst ist ein ausgezeichneter Unkrautvernichter. Pflanzen benötigen grundsätzlich Platz für ihre Wurzeln, Wasser, Nährstoffe und Licht. Am selben Standort stehen sie miteinander in Konkurrenz. Robustem und anspruchslosem Wildwuchs fällt es nicht schwer, sich auf einer Rasenfläche durchzusetzen. Doch auch der Rasen kann die Oberhand gewinnen, wenn er Gelegenheit hat, zu einer dichten grünen Fläche mit ebenso dichtem Wurzelwerk heranzuwachsen.
Damit der Rasen selbst dem Unkraut das Wachstum und die Ausbreitung erschwert, muss er zunächst konkurrenzfähig werden. Daher bietet es sich an, zunächst so viel Unkraut wie möglich manuell zu entfernen. Anschließend ist das regelmäßige und richtige Mähen wichtig. Die besten Dienste leistet ein Rasenmäher mit Mulchfunktion. Er zerhäckselt den Rasenschnitt und dieser verbleibt auf der gemähten Fläche. Der Mulch trägt einerseits ein wenig zur Bodenbeschattung bei und fungiert andererseits als Dünger für den Rasen.
Das Mähen mit gleichzeitigem Mulchen macht nur Sinn, wenn der Rasen gleichmäßig und regelmäßig kurz gehalten wird: Das geschnittene Gras sollte nicht zu lang sein, denn mit der Länge steigt auch die Mulchmenge. Wird diese zu viel, verfärbt sich die trocknende Schicht bräunlich und statt den Rasenwuchs zu unterstützen, hemmt sie ihn, indem sie auch dem Gras Licht nimmt. Eine Schnittlänge von drei Zentimetern ist eine gute Wahl, und auf diese Länge muss der Rasen in der Wachstumsphase alle paar Tage zurückgestutzt werden. Ist das zu viel Aufwand, kann ein Mähroboter diesen Teil der Gartenarbeit übernehmen.
Beim Mähen wird natürlich auch das Unkraut im Rasen immer wieder gestutzt und am Wachstum gehindert. Dem Rasen dagegen tun das Mähen und Mulchen gut, und er erhält die Gelegenheit, sich ober- und unterirdisch kräftig zu verdichten. Auf diese Weise unterstützt er beim Unkraut entfernen, denn dieses büßt an Kraft und Ressourcen ein.