wpc terrasse bauen

Eine WPC Terrasse richtig selber bauen


Wer den Charme von Holzterrassen liebt, aber von deren Pflegeaufwand und der geringen Lebensdauer abgeschreckt ist, kann alternativ eine WPC Terrasse bauen. WPC Terrassendielen bestehen aus den sogenannten Wood Plastic Composites, sind also ein Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff (HKV), in dem Holzfaser oder -mehl, Kunststoffe und Additive enthalten sind. Aufgrund der thermoplastischen Herstellungsweise wird das Material auch als Thermoplastischer Faserstoff (TPF) bezeichnet und ist 3-dimensional frei formbar.

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Dank verschiedener Additive gibt es WPC Terrassendielen nicht nur in vielfältigen Formen, sondern auch in den unterschiedlichsten Farben und Strukturen, die den Charme von Holzdielen widerspiegeln. Gleichzeitig sind sie aber deutlich resistenter gegen UV-Bestrahlung, Feuchte- und Temperatureinwirkung sowie Pilzbefall. So können massive WPC Terrassendielen mit einer Lebensdauer von bis zu 30 Jahren punkten. Voraussetzung für die Haltbarkeit ist allerdings ein stabiler Unterbau für die Dielen. Mit etwas handwerklichen Geschick können Sie dennoch Ihre WPC Terrasse selber bauen. Lesen Sie hier, auf welche Punkte Sie dabei achten müssen.

WPC Terrasse selber bauen - Schritt für Schritt erklärt


Schritt 1: Fläche abstecken


Mit einer Richtschnur oder Markierungsspray wird zunächst die gewünschte Terrassenflächen abgesteckt. Ein Maurerwinkel hilft dabei, den rechten Winkel vom Haus aus zu finden und exakt zu arbeiten.
Bei der Verwendung einer Richtschnur wird diese mit einem Knoten um die vorher in den Boden geschlagenen Holzpflöcke geschlungen. Da die Terrassendielen später mit einem Gefälle von etwa 2 % verlegt werden sollten, kann die Richtschnur gleichzeitig als Orientierungshilfe für das Gefälle genutzt werden und die spätere Oberkante des WPC-Belages angeben. Das Gefälle muss stets vom Haus oder anderen baulichen Anlagen weg abfallen. Auf einem Meter Länge entspricht dies einem Höhenunterschied von zwei Zentimetern.


Schritt 2: Untergrund vorbereiten


Entsprechend der Stärke der gewählten Dielen und der Höhe der Unterbauschichten sowie der gewünschten Terrassenhöhe muss nun der Boden ausgehoben werden. Auch bei erhöhten Terrassen sollte in jedem Fall die Grasnarbe im Bereich der geplanten Terrasse ausgehoben werden. Die Richtschnur (also die spätere Oberkante der Dielen) gibt an, wie tief ausgehoben werden muss. Gleichzeitig ist es ratsam, sich bereits beim Untergrundaushub an das Gefälle von mindestens 2 % zu halten. Um einen ebenen Untergrund für die Terrasse zu erhalten, muss nun der Bereich mit einer Harke geglättet und von Steinen, Holz und Pflanzenresten befreit werden. Mithilfe einer Rüttelplatte können Sie den Untergrund optimal verdichten und so Absackungen vermeiden. Fahren Sie dazu mindestens zweimal längs und quer über den Bereich.


Schritt 3: Unterbauschichten einbringen


Der Unterbau besteht aus folgenden Schichten:

  • Tragschicht
  • Ausgleichsschicht aus Splitt
  • Unkrautvlies

Zunächst werden verschiedene, etwa 5 bis 10 Zentimeter starke Schichten aus Schotter in die Grube eingebracht und jeweils mit der Rüttelplatte verdichtet. Am Ende sollte die Schotterschicht etwa 15 Zentimeter unter der Richtschnur abschließen. Anschließend bringen Sie eine etwa 4 Zentimeter starke Schicht aus Splitt auf die Fläche ein und ziehen sie gleichmäßig ab. Sogenannte Abziehlehren in Form von T-Profilen helfen beim sauberen Abziehen von großen Flächen.

Hinweis: Bei jeder Schicht sollte die Einhaltung des Gefälles von etwa 2 % berücksichtigt werden. Das Unkrautvlies wird nun in Bahnen über der Fläche verteilt und muss sich jeweils mind. 10 Zentimeter überlappen, um den Aufwuchs von Unkraut zuverlässig vorzubeugen.


Schritt 4: Unterkonstruktion planen


Entsprechend der Größe und des Verlegewinkels der Terrassendielen müssen Sie spätestens jetzt die Verlegung der WPC-Unterkonstruktion sowie der Betonplatten planen. Möchten Sie die WPC-Dielen rechtwinklig zum Haus verlegen, muss die Unterkonstruktion parallel zur Hauswand angeordnet werden. Die Hersteller helfen mit Verlegeschemen bei der korrekten Planung und zeigen die notwendigen Abstände auf.


Schritt 5: Unterkonstruktion montieren


Als Auflager für die Unterkonstruktion dienen Betonplatten, die am einfachsten mit einem Plattenheber verlegt werden. Auf diese werden nun die Unterkonstruktionsprofile ausgelegt und notwendige Bohrlöcher markiert. In die anschließend gebohrten Löcher in den Betonplatten setzen Sie Dübel ein, legen die vorgebohrten Auflagepads mittig darüber und schrauben die ebenfalls vorgebohrten Profile fest.

Hinweis: Wenn Sie eine WPC Terrasse bauen, die vor einem Wohnhaus oder Gartenhaus liegt, sollten die Dielen am Ende in etwa auf Höhe der Türschwelle abschließen. In diesem Fall empfiehlt es sich, entlang der Fassade eine Entwässerungsrinne einzusetzen. Diese verhindert, dass bei starkem Regen Wasser ins Haus fließt.


Schritt 6: WPC Dielen verlegen


Um die erste Diele zu verlegen, bringen Sie zunächst ein auf die entsprechende Länge gesägtes Seitenabschlussprofil quer auf den Unterkonstruktionsprofilen an. Nachdem die Dichtschnur, die zum Ausgleich von Materialausdehnungen dient, angebracht wurde, kann die erste Diele in das Seitenabschlussprofil eingeklemmt werden. Auf der anderen Seite werden nun die Montage-Clips auf die Schienen gesteckt und bis an die Nut der WPC Diele herangeschoben. Somit ist die WPC Diele auch ohne Verschraubung fest eingeklemmt und gut gesichert. Anschließend werden auch alle weiteren Terrassendielen mithilfe der Montage-Clips befestigt. Diese sorgen neben dem Halt der Dielen für einen gleichmäßigen Abstand der Fugen.

Wer die vorderen Dielenenden mit einem Einfassprofil begrenzen möchte, sollte dies bereits bei der Dielenmontage mit Dichtschnur auf die Dielen stecken. Die Fuge an der Hauswand kann hingegen nachträglich mit Wandabschlusswinkel abgedeckt werden. Alternativ zum Seitenabschluss- und Einfassprofil kann die Stirnseite der Dielen sowie die erste und letzte Diele auch mit einer Abschlussleiste aus WPC abgedeckt werden. Die erste und letzte Diele wird in diesem Fall mit einem Endclip befestigt. Mithilfe eines zusätzlichen Befestigungsblocks kann die Seitenabschlussleiste abschließend angeschraubt werden. Eine weitere Alternative für die Eingrenzung der Terrasse sind Randsteine, die auch zu Rasenflächen hin einen sauberen und haltbaren Abschluss darstellen.

Hinweis: Dehnungsfugen beachten. In den Herstellerangaben findet man eine maximale Verlegelänge, nach der jeweils eine Dehnungsfuge eingebaut werden muss. Dazu eignen sich sowohl zwei Einfassprofile oder ein sogenanntes Übergangsprofil, die jeweils mit Dichtschnüren für den Ausgleich von Materialausdehnungen sorgen und Wölbungen bzw. Spannungen der Dielen bei Hitze verhindern.

FAQ WPC Terrasse bauen


Was sind WPC Terrassendielen?

WPC steht für Wood Plastic Composites, ist also ein Material aus Kunststoff und Holzmehl bzw. -fasern. Da es robust, wetterfest, pflegeleicht und gleichzeitig sehr günstig ist, wird es im Außenbereich immer beliebter. Neben WPC Terrassendielen findet man deshalb auch viele Gartenmöbel aus diesem Material.

Wie lange halten WPC Terrassendielen?

Hochwertige WPC Terrassendielen haben eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren. Besonders gut schneiden massive WPC Terrassendielen ab. Sie sind zwar etwas teurer als Hohlkammerdielen, halten aber länger.

Kann ich eine WPC Terrasse selber bauen?

Mit etwas handwerklichem Geschick und der entsprechenden Geduld können Heimwerker leicht eine WPC Terrasse bauen und so ganz individuell gestalten. Bei einer vorhandenen Terrasse können WPC Terrassendielen auch gut für die Neueindeckung genutzt werden. Hier ist die Verlegung besonders leicht, da kein neuer Unterbau notwendig ist.

Welches Werkzeug benötigt man, um eine WPC Terrasse zu bauen?


Hier finden Sie eine Werkzeugliste für die einzelnen Arbeitsschritte zum Bau einer WPC Terrasse:

Für die Absteckung:

  • eine Richtschnur + Holzpflöcke oder Markierungsspray und einen Maurerwinkel
  • Für einen ebenen Untergrund:
  • eine Schaufel und Rüttelplatte

Für die Einfassung mit Randsteinen:
    

  • Mauerkelle, Wasserwaage und Gummihammer

Für das Splittbett:
    

  • Abziehlehren und Abziehbrett


Für die Installation der WPC-Unterkonstruktion:
    

  • eine Bohrmaschine, Schraubenzieher und Wasserwaage


Kann man eine WPC Terrasse bauen, ohne einen Unterbau zu nutzen?

Nein, WPC Terrassendielen werden nicht direkt mit dem Untergrund verschraubt, sondern auf Profilen verlegt. Diese werden wiederum mithilfe einer geeigneten Konstruktion auf das Fundament geschraubt.

Gibt es verschiedene Arten von Unterkonstruktionen?

Ja, die Unterkonstruktion für WPC Terrassendielen kann aus Holz, WPC, Aluminium oder Stahl bestehen. Holz- und Kunststoffprofile lassen sich dabei besonders leicht bearbeiten, Unterkonstruktionen aus Aluminium bieten hingegen den Vorteil, witterungsbeständiger zu sein und in der Regel länger zu halten. Sie sind deshalb zu bevorzugen.

Kann man eine WPC Terrasse auf Rasen bauen?

Theoretisch ist dies möglich, da WPC Terrassendielen robust sind und einiges aushalten. Allerdings ist auch hier eine besondere Vorbereitung nötig, denn der Untergrund muss absolut eben sein und darf nicht absacken. Zudem darf später kein Gras durch die Fugen der WPC Terrasse wachsen.

Wie lange benötigt man, um eine WPC Terrasse zu bauen?

Je nachdem, wie viele Personen beim Bau helfen, wie erfahren sie sind und wie groß die Terrasse ist, kann die Dauer recht unterschiedlich sein. Die einzelnen Schritte für die Vorbereitung des Untergrunds und der Montage der Unterkonstruktion können zeitlich auch auseinander liegen, sodass der Bau zu einem guten Wochenendprojekt werden kann, bei dem man sich die Zeit nach Bedarf einteilt. Zu zweit gehen viele der Einzelschritte deutlich leichter zu Hand und man kann schneller eine WPC Terrasse bauen.

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