Einen Carport selber bauen
Carport bauen: das Fundament
Sollten Sie mit einem Bausatz den Carport selber bauen, halten Sie sich an den mitgelieferten Fundamentplan des Herstellers. Wenn Sie in Eigenregie den Carport planen, wird Ihnen der Statiker die notwendigen Informationen geben.
Exemplarisch gehen Sie wie folgt vor:
1. Für jeden Pfosten wird ein Schacht von 80 cm Tiefe und 20 x 20 cm ausgehoben, bei vier statt sechs Pfosten sind es 30 x 30 cm.
2. Die Löcher werden mit einem Gemisch aus Kies und Zement im Verhältnis 4:1 mit Wasser erdfeucht angemischt und schichtweise in den Boden eingestampft. Alternativ setzen Sie einen flachen Sockel auf, was das Fahrzeug vor Spritzwasser schützt.
3. Ziehen Sie den Beton glatt und schrauben Sie danach einen Pfostenträger auf. Oder Sie betonieren einen H-Träger direkt ins Fundament. Falls sich auf einer Längsseite mehr als zwei Pfosten befinden, ist hier besondere Präzision beim Einbetonieren gefordert. Spannen Sie eine Schnur und richten Sie den mittleren Träger daran aus. Der oberste Steg des H-Trägers sollte mindestens 2 cm über der Oberkante des Untergrunds liegen.
4. Der Beton ist erst nach sieben Tagen belastbar. Dann können Sie weiter den Carport bauen.
Holzteile vorbereiten für Carportbau
Verwenden Sie keinen Bausatz und haben sich entschieden, den Carport selber zu bauen, müssen die Holzteile mit Wetterschutzfarben oder Lasur vorbereitet werden. Lasuren lassen die Holzstruktur erkennen. Wetterschutzfarben werden im Baumarkt in der Wunschfarbe angemischt. Es ist sinnvoll, das Holz gegen Pilzbefall zu imprägnieren. Manche Farben enthalten bereits entsprechende Wirkstoffe, alternativ kaufen Sie das Mittel separat.
Carport selber bauen: Pfosten aufstellen
Ist das Fundament einsatzbereit, werden die Pfosten in den Trägern platziert; danach werden Quer- und Sattelbalken montiert. Denken Sie daran, für diesen Tag Helfer zu organisieren.
Carport planen mit Seitenteilen
Als Schutz gegen Wind und Wetter bietet es sich an, mit Seitenteilen den Carport selber zu bauen. Bei Bausätzen haben Sie oft die Möglichkeit, Seitenteile zuzukaufen. Sie können ebenfalls Sichtschutzelemente oder einen Lamellenzaun aus dem Baumarkt verwenden. Sollten Sie auf die einfachste Lösung setzen, wenn Sie den Carport planen, eignen sich auch senkrecht verschraubte Bretter.
Carport Dach
Die meisten Carports haben ein flaches Dach mit einer Neigung von 10 %, damit Regenwasser abfließen kann. Entscheiden Sie sich, mit einem Bausatz Ihren Carport zu bauen, gehören häufig Gefällekeile zum Lieferumfang. Diese schräg zugeschnittenen Balken können Sie sich auch im Baumarkt anfertigen lassen, sollten Sie komplett Ihren Carport selber bauen. Wer überlegt, einen Carport selber zu bauen, muss sich früher oder später mit der Dachabdeckung auseinandersetzen. Für einen Carport galten Dachpappe sowie Bitumen als erste Wahl. Allerdings haben die beiden Materialien nur eine begrenzte Lebensdauer bei den hiesigen klimatischen Bedingungen. Mittlerweile ist EPDM-Folie das Material der Wahl, wenn Sie einen Carport selber bauen oder nach einiger Zeit das Carport Dach abdichten müssen. Sind Sie dabei, einen Carport zu planen, eignet sich EPDM-Folie besonders gut bei einem Flachdach oder einem Pultdach.
Diese Vorteile hat EPDM-Folie:
- dehnbar
- sonnenlichbeständig
- ozonbeständig
- hitzebeständig
- eignet sich als Untergrund, wenn ein Carport begrünt werden soll
- geräuscharm, da Niederschlag lautlos auf das Carport Dach fällt
- einfach zu verarbeiten, da das Aufbringen lediglich mit Spezialkleber erfolgt
Carport Dach abdichten mit EPDM-Folie
Das Dach des Carports kann ganz einfach mit EPDM-Folie erstmals oder im Rahmen einer Renovierung
abgedichtet werden.
Schritt 1
Das Dach des Carports wird gründlich gesäubert und gefegt. Es sollte komplett trocken sein. Danach wird die EPDM-Folie auf das gewünschte Maß geschnitten. 10 bis 15 cm sollten für den Überstand an den Dachkanten zugegeben werden.
Schritt 2
Die Folie wird auf dem Carport Dach ausgelegt. Dort bleibt sie mindestens 30 Minuten liegen. Erst danach kann die Weiterverarbeitung erfolgen, da die EPDM-Folie diese Zeit benötigt, um sich gleichmäßig zusammenzuziehen.
Schritt 3
Eine Hälfte der EPDM-Folie wird nach hinten umgeschlagen. Der freigelegte Bereich wird mit Kleber dünn bestrichen. Anschließend wird die Folie auf die mit dem Kleber bestrichene Fläche aufgelegt. Falten und Blasen werden mit einem Besen vorsichtig zum Rand hin ausgestrichen. Um die zweite Hälfte der EPDMFolie zu verkleben, gehen Sie wie bei der ersten Hälfte vor.
Schritt 4
Eine ansprechende Optik erzielen Sie, wenn Sie Profile nutzen, um die Dachkanten des Carport Daches zu verblenden.
Kleine Reparaturen nach dem Bau: ein Carport Dach abdichten
Wenn Sie einen Carport bauen, ist es wichtig, dass Sie in regelmäßigen Abständen immer wieder danach
schauen, ob Sie das Carport Dach abdichten müssen. Denn entdecken Sie undichte Stellen frühzeitig, sind diese leicht zu beheben. Bedenken Sie, dass ein Carport das Jahr über Wind und Wetter standhalten muss. Sturm und vor allem Schnee belasten die Konstruktion. Jeweils vor und nach der kalten Jahreszeit sollte daher kontrolliert werden, ob es notwendig ist, dass Sie erneut das Carport Dach abdichten. Grundsätzlich sollten Sie das Dach nach jedem Unwetter inspizieren, denn herumfliegende Steine oder Äste können einen großen Schaden anrichten.
Checkliste: Daran erkennen Sie, dass Sie das Carport Dach abdichten müssen
Es gibt untrügliche Zeichen dafür, dass es notwendig ist, ein Carport Dach abdichten zu lassen.
- Bei Regen oder Tauwetter tropft es durch das Dach
- Das Dach wird während oder kurz nach Regen oder Tauwetter an der Unterseite feucht
- Es zeigen sich an der Unterseite oder den tragenden Pfeilern Feuchtigkeitsschäden, die nicht von Spritzwasser oder Bodenfeuchte stammen
- Bei einem Flachdach bleibt eine Wasserpfütze auch noch lange nach dem Regen stehen
- Holzbauteile haben Schimmel- oder Stockflecken, Verfärbungen oder sondern einen muffigen Geruch ab
- Metallbauteile zeigen Zeichen von Korrosion
- Bei EPDM-Folien erscheinen Ränder unsauber und die Blenden sitzen nicht mehr korrekt
- Bleche oder Schindeln der Dacheindeckung fehlen, sind beschädigt oder verbogen
- In der Dachpappe oder im Bitumen befinden sich sichtbare Löcher
- Dachbahnen haben sich vollständig oder zum Teil gelöst
Carport undicht – diese Lösungen gibt es
Sie müssen nach dem Bau oder dem ersten Unwetter an einigen Stellen das Carport Dach abdichten? Dann gehen Sie wie folgt vor:
Beschädigte Dachpappe abdichten bei einem Carport
Ist die Dachpappe an einer Stelle undicht, reinigen Sie das betroffene Areal gründlich. Danach wird auf der Stelle Dachlack aufgetragen. Ist der getrocknet, sollte die Dachpappe in den meisten Fällen schon abgedichtet sein. Ein Test mit etwas Wasser auf der betroffenen Stelle schafft Klarheit. Dringt die Feuchtigkeit noch in die Dachkonstruktion ein, sollte ein Stück Dachpappe, das größer als die betroffene Stelle ist, mit Kaltkleber aufgebracht werden. Alternativ kann die schadhafte Dachpappe mit Bitumen- Reparaturband abgedichtet werden. Der Wassertest sollte zur Sicherheit wiederholt werden. Ist eine Dachpappenbahn, beziehungsweise Bitumenbahn oder sogar das gesamte Carport Dach undicht, werden die schadhaften Stellen großzügig ausgemessen. Etwa 10 % werden hinzugegeben. Das ist erforderlich, weil die neuen Bahnen übereinander lappend verlegt werden müssen. Die neue Dachpappenbahn wird langsam ausgerollt, wobei die Unterseite mit einem Gasbrenner erwärmt wird. Sobald das Bitumen schmilzt, wird der jeweilige Abschnitt ausgerollt und festgeklopft oder mit den Füßen festgetreten.
Dachbleche abdichten
Bitumenschweißbahnen sind geeignet, um undichte Stellen auf einem Dachblech bei einem Carport abzudichten. Bitumen-Reparaturband kann ebenfalls eingesetzt werden, wenn ein Carport Dach aus Metall undicht ist. Um das Carport Dach abzudichten, ist ein Brenner erforderlich, mit dem sich Bitumen verschweißen lässt.
Carport selber bauen: Das sind die Kosten
Die Kosten für einen Carport hängen vom Material, der Größe und auch der Eigenleistung, die Sie erbringen können und wollen, ab. Grundsätzlich ist ein Carport aus Holz günstiger als eine Variante aus Metall. Die Kosten für ein Holzmodell liegen zwischen 500 und 7500 Euro, bei einem Carport aus Metall starten die Preise bei 1200 Euro und können bis zu 6000 Euro betragen. Entscheiden Sie sich für einen Doppelcarport, sind die Preise entsprechend höher. Sparpotenzial besteht, wenn möglichst viele Arbeiten in Eigenleistungen erbracht werden oder nur der Statiker beauftragt wird, Ihren Carport zu planen.