estricharten vor und nachteile

Estricharten: die verschiedenen Vor- und Nachteile


Estrich ist ein wahrer Allrounder, wenn es um einen zuverlässigen Untergrund von Bodenbelägen geht. Sie können das Material zum Ausgleich von Höhenunterschieden nutzen und im Handumdrehen Leistungen verschwinden lassen. Sogar als eigenständiger Bodenbelag hat es Estrich in den vergangenen Jahren in Wohnzimmer, Küche und Co. geschafft und ist für den Loft- und Industrielook so beliebt wie nie. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht von Estrich profitiert. So facettenreich sein Einsatzzweck ist, so vielseitig sind die Estricharten, die es auf dem Markt gibt. Bei Kemmler können Sie verschiedene Baustoffe online kaufen – dazu gehört auch eine Auswahl hochwertiger Estriche und Bindemittel. Jede Estrichart hat dabei ihre Vor- und Nachteile und eignet sich für bestimmte Anwendungsgebiete. Wir haben uns in diesem Beitrag die Frage gestellt, was Estrich überhaupt ist, welche Estricharten es gibt, wann Sie welche nutzen sollten und welche Vor- und Nachteile Estrich hat.


Was ist Estrich?

Estrich wird in aller Regel als Untergrund für Fußböden genutzt. Mit Estrich schaffen Sie eine gleichmäßige und fugenlose Fläche, gleichen Unebenheiten oder gar Höhenunterschiede aus und stellen eine zuverlässigen Wärme- und Trittschalldämmung sicher. Das Material schafft die optimalen Bedingungen für das Verlegen von Fliesen, Laminat, Parkett und Co. – und das in nahezu jedem Raum. Heute überzeugt das Material nach einer entsprechenden Bearbeitung wie dem Estrich schleifen als eigenständiger Bodenbelag. Gut zu wissen: Estrich wird nach DIN 18560-1 definiert. Die Norm besagt: „Estrich ist ein auf einem tragenden Untergrund oder auf einer zwischenliegenden Trenn- und Dämmschicht hergestelltes Bauteil, das unmittelbar als Boden nutzungsfähig ist oder mit einem Belag versehen werden kann.“ Beim Auftragen von Estrich haben Sie die Wahl zwischen Estrichmörtel, den Sie zu einer zähflüssigen, feuchten Masse anmischen oder einem Trockenestrich, der aus bereits vorgefertigten Platten besteht. Eine Variante in unserem Online-Shop ist zum Beispiel PCI Periplan Extra als 25 kg Sack.


Unterschiede von Estricharten und die Vor- und Nachteile

Die Estricharten mit ihren Vor- und Nachteilen lassen sich einerseits in Hinblick auf die Einbauweise und anderseits nach dem verwendeten Bindemittel unterscheiden.

Unterscheidet man Estrich in der Einbauweise, so gibt es:

• Fließestrich

• Fertigteilestrich bzw. Trockenestrich aus Bauplatten wie Gips, Holz oder Naturstein

• Baustellenestrich

Beim Fließestrich geben Sie dem Estrich ein sogenanntes Fließmittel hinzu, wodurch er sich selbstnivelliert. Nachfolgend gehen wir bei den Estricharten sowie Vor- und Nachteilen auf die unterschiedlichen Bindemittel ein.


Arten von Estrich nach Bindemittel

Alle Estricharten wie der Zementestrich oder der Magnesiaestrich sind genormte Estricharten. Zu den nicht genormten gehören der Trockenestrich sowie Hohlraumböden. Gleiches gilt für Sichtestrich, Hartstoffestriche, Steinholzestriche und Terrazzo, die Sie direkt als Bodenbelag nutzen können.


Zementestrich (CT)

Der Zementestrich gehört zu den meistverwendeten Estricharten im privaten und gewerblichen Bereich. Er eignet sich für eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten und zeigt seine Qualitäten sogar im Außenbereich oder als Heizestrich. Grundlage ist Zementmörtel. Darüber hinaus hat die Estrichart den Vorteil, dass sie sehr günstig ist.


Magnesiaestrich (MA)

Kommen Magnesiumoxiden, Magnesiumchloridlösungen und Zuschlagstoffe zusammen, entsteht Magnesitestrich. Die Estrichart zeigt sich mit Vor- und Nachteilen wie der schnellen Belastbarkeit nach nur fünf Tagen, muss aber durch die schnelle Reaktionszeit zügig verarbeitet werden. Er ist immer dann erste Wahl, wenn es um die Schaffung eines großflächigen und fugenlosen Untergrunds geht. Risse kommen bei dieser Estrichart selten vor. Ferner können Sie den Estrich bei Bedarf einfärben.


Kalziumsulfatestrich (CA)

Die Bestandteile von Kalziumsulfatestrich basieren auf natürlichem oder synthetischem Anhydrit, das als wasserfreies Kalziumsulfat bekannt ist. Gleichsam wie Magnesitestrich überzeugt die Estrichart mit Vor- und Nachteilen wie der zügigen Aushärtung und der Schaffung einer großen, fugenlosen Fläche. Auch Kalziumsulfatestrich muss zügig aufgetragen werden. Für die Verwendung im Außenbereich oder in Feuchträumen ist er hingegen nicht geeignet. Synthetisches Kalziumsulfat kann darüber hinaus Schadstoffe enthalten.


Gussasphaltestrich (AS)

Bei Gussasphaltestriche handelt es sich um eine Estrichart mit Vor- und Nachteilen, die schon nach zwei bis drei Stunden belastet werden kann. Nach dem vollständigen Abkühlen ist der Gussasphaltestriche belegreif, was ein wesentlicher Vorteil gegenüber anderen Estricharten darstellt. Seine Qualitäten zeigt der Gussasphaltestrich auch in Nassräumen und dem Außenbereich, da er aus Bestandteilen wie Bitumen, Sand, Splitt und Steinmehl besteht. Seine Elastizität vermeidet Spannungen bei Temperaturschwankungen. Jedoch können auch hier gesundheitsbedenkliche Schadstoffe entstehen. Ergreifen Sie daher immer entsprechende Schutzmaßnahmen bei der Arbeit mit Estrich, zum Beispiel mit spezieller Arbeitskleidung.


Kunstharzestrich (SR)

Wenn es um sehr stark belastbare Industrieböden geht, ist Kunstharzestrich erste Wahl. Hier kommen Quarze, Kunstharz und eventuell Farbpigmenten als Bindemittel zum Einsatz. Die Estrichart zeigt ihre Vor- und Nachteile unter anderem in Produktions- und Logistikhallen. In jedem Fall ist für die Verlegung ein Profi heranzuziehen. Kunstharzestrich werden gemäß ihrem Einsatzbereich speziell angemischt und lassen sich nur sehr aufwendig verarbeiten. Letztlich macht ihn aber genau das am Ende enorm widerstandsfähig und resistent gegen Feuchtigkeit und Kälte.


Steinholzestrich

Für den Steinholzestrich wird Magnesiaestrich Sägespäne beimengt, was bei der Estrichart zu Vor- und Nachteilen wie eine erhöhte Festigkeit und schnellere Trocknungszeit führt.


Hartstoffestrich

Von Hartstoffestrich spricht man, wenn Zementestrich mit Metall, Steinen oder Karbid ergänzt wird. Die Estrichart kommt für Industrieböden infrage.


Terrazzoestrich

Der Terrazzoestrich wird fugenlosen verlegt und nach dem Trocknen abgeschliffen. Er besteht aus einer Kombination von verschiedenen Weißzementen, Steinkörnungen und Oxydfarben. Das Ergebnis ist ein optisch ansprechender Bodenbelag.


Fertigteilestriche

Diese Estrichart bringt die Vor- und Nachteile mit, dass es nach der Verarbeitung keiner Trocknungszeit bedarf. Sie verlegen wahlweise Holzspanplatten, Holzfaserverbundplatten oder Gipsplatten und können sofort den Bodenbelag darauf verlegen.


Wie lange muss Estrich trocknen?

Die Trocknungszeit hängt von der Estrichart ab und hat Vor- und Nachteil. Jedoch spielt auch die aufgetragene Menge eine entscheidende Rolle. Je dicker die Schicht, umso länger die Aushärtungsphase. Weitere Faktoren, die Einfluss auf die Trocknungszeit haben, sind die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Rechnen Sie bei Zementestrich mit ca. 21 Tagen und bei Kalciumsulfatestrich mit etwa 28 Tage. Fertigteilestriche müssen Sie nur einige Stunden Ruhe gönnen. Tipp: Eine große Auswahl an Estricharten und weiterem Verlegematerial und Zubehör finden Sie bei uns im Sortiment. Lassen Sie sich zudem jederzeit von unseren Experten beraten. Gerne informieren wir Sie persönlich zu den Estricharten und den Vor- und Nachteilen für Ihr Bauprojekt.

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